Man kennt diese eingenähten Textillabels. Schon beim Shoppen sucht man diese Schnippsel mit den Fingern, um sie in Augenschein zu nehmen. Die bekannten Symbole vermitteln eine schnelle Übersicht über die Zusammensetzung des Gewebes und die Pflege - über das Waschen, Bleichen, Trocknen, Bügeln und die professionelle Reinigung des guten Stückes.
Die uns geläufigen Piktogramme zur Kennzeichnung von Textilien wurden bereits 1958 im Madrider Abkommen markenrechtlich definiert und 1963 von der Internationalen Organisation für Textilpflegekennzeichen (GINETEX) eingeführt. Deshalb erfordert die Verwendung der Pflegesymbole eine Lizenz einer nationalen Mitgliedsorganisation von GINETEX.
Natürlich gibt es mittlerweile für die Textilpflegesymbol eine entsprechende ISO-Norm. Die derzeit gültige internationale Norm zur Pflegekennzeichnung ist die ISO 3758:2012. Kann mann sich doch gut merken. Sie regelt die Pflegekennzeichnung, damit diese weltweit einheitlich erfolgen kann. In den USA, Japan und Südkorea gibt es Extrawürste in der Gestalt abweichender Symbole, die dort in nationalen Normen bzw. Gesetzen geregelt sind.
Die Symbole sind selbstverständlich geschützt. Immerhin verpflichtet ihre Verwendung zur Einhaltung der Lizenzbedingungen. Die Symbole sollten immer in der vorgeschriebenen Reihenfolge Waschen, Bleichen, Trocknen, Bügeln, professionelle Reinigung abgebildet sein und müssen über die gesamte Lebensdauer des Textils gut lesbar bleiben. Schon gewusst: Ein Balken unter dem jeweiligen Symbol fordert eine schonendere Behandlung als gewöhnlich, ein Doppelbalken eine besonders schonende Behandlung. Das durchgekreuzte Symbol bedeutet, dass die Behandlungsart nicht erlaubt ist und das Textil beschädigt werden kann.
Was bedeuten nun die Symbole des Textillabels?
Waschen
Das Waschen wird durch einen stilisierten Waschzuber dargestellt. Waschmaschinen schien es bei der Gestaltung des Piktogramms noch nicht gegeben zu haben. Die Zahl im Zuber bedeutet die höchstzulässige Waschtemperatur in Grad Celsius. Das Symbol erlaubt Hand- und mittlerweile auch Maschinenwäsche. Ein Balken unter dem Zuber verlangt eine mechanisch schonendere Behandlung, in der Maschine also Pflegeleicht- oder Schonwaschprogramm. Ein doppelt unterstrichener Zuber verlangt besonders schonende Behandlung, also etwa Wollwaschgang oder Schonwaschgang, also Trommel nur ein Drittel voll Wäsche, erhöhter Wasserstand, stark reduzierte Bewegung, Wollschleudern oder gar nicht schleudern. Eine Hand im Zuber erlaubt nur schonende Handwäsche nicht über 40 °C und ein durchkreuzter Zuber bedeutet, dass das Textil unter haushaltsüblichen Bedingungen überhaupt nicht gewaschen werden darf - nach der Verschmutzung einfach wegwerfen? Nein - ab damit in die chemische Reinigung.
Die Symbole zum Bleichen - ein leeres Dreieck - könnte man sich schenken. Das macht heute fast niemand mehr.
Trocknen
Dieses Symbol ist neueren Datums. Ein Kreis im Quadrat erlaubt das maschinelle Trocknen im Wäschetrockner. Ein Punkt verlangt die Trocknung mit reduzierter Temperatur, zwei Punkte stehen für normale Temperatur. Das durchkreuzte Zeichen bedeutet, dass das Produkt nicht in den Wäschetrockner gehört. Wichtig: Die Angaben zum Trocknen gelten nur für haushaltsübliche Bedingungen, nicht jedoch für die professionelle Textilpflege. Weitere Piktogramme zur natürlichen Trocknung gibt es erstaunlicherweise nur in Japan und der USA.
Bügeln
Das Bügeleisen mit bis zu drei Punkten erlaubt das Bügeln. Die Punkte geben dabei den Temperaturbereich bei Reglerbügeleisen an. Ein Punkt bedeutet 110 °C, zwei Punkte 150 °C und drei Punkte 200 °C. Bei einem Punkt darf nicht mit Dampf gebügelt werden. Ist das Bügeleisen durchgestrichen, braucht (darf) man den Fetzen nicht bügeln.